Streiten kann verbinden                                                            

 

 

Bleib bei dir, und denk‘ nicht in Projektionen,

denn die sind niemals echte Wirklichkeit.

Die Liebe wird nur wirklich in dir wohnen,

bist du zu wahrem Fühlen und zur Offenheit bereit.

Doch meistens sieht sich unsereins nur selbst in seiner Nähe

und bremst sich aus, um ja nicht auf den and’ren zu zugeh‘n.

Wenn ich dich doch zunächst einmal mit deinen Augen sähe,

dann bliebe sicher mehr, als eit’le Zwistigkeit,  und schnödes Missversteh’n.

 

 

Wenn Streiten nicht verbindet, welcher Sinn liegt dann darin?

Wenn Nebensächlichkeit zum Allerwichtigsten aufsteigt.

Wenn Starrsinn deine Wärme nimmt, wo führt dich das nur hin?

Ganz sicher nicht zu dir, und dein Weg, er bleibt verzweigt.

 

 

Wie oft standen wir vor dem Scherbenhaufen

und kannten uns ganz einfach nicht mehr aus?

Warum nur dieses miteinander Raufen?

So sinnlos leer verletzend – ein selbst zerstörtes Haus.

Wir bräuchten doch nur in die gleiche Richtung hin zu sehen.

Wir sind doch uns’res Glückes Schmied und  haben‘s in der Hand.

Statt drauf zu hau’n  und zu verletzen miteinander  gehen.

Nur welcher Weg führt uns zu neuen Ufern, in unser eigenes Land?

 

 

Wenn Streiten nicht verbindet, welcher Sinn liegt dann darin?

Wenn Nebensächlichkeit zum Allerwichtigsten aufsteigt.

Wenn Starrsinn deine Wärme nimmt, wo führt dich das nur hin?

Ganz sicher nicht zu dir, und dein Weg, er bleibt verzweigt.

 

 

Kann es denn wirklich gar nichts and’res geben,

als Kränkungen und dumme Heuchelei?

Du hast nur dieses eine kurze Leben,

und eh‘ du dich versiehst ist deine kurze Zeit vorbei.

Es bringt nichts in der Vorstellung beim and’ren rum zu wühlen.

Bleib bei dir, und sei offen und zur Ehrlichkeit bereit.

Hör auf mit der Erwartung und vertrau‘ auf‘s echte Fühlen.

Und so beendest du damit dein eig’nes und der and’ren Leid.

 

 

Denn Streiten kann verbinden, und ganz sicher tut’s das auch,

wenn’s wirklich und mit Achtsamkeit nur um die Sache geht.

Mach nicht die Dinge, die du denkst zur Wahrheit und zum Brauch.

Vertrau auf dich und dein Gefühl, und spüre, dass es lebt.

 

 

© Rüdiger Kirsch