Meine Insel
Wo die Liebe nichts fordert, nichts will,
wo mein Herz alle Freiheiten hat,
wo Gedankengespenster sich im Nichts verlier’n,
wo das Kind in mir sich den Erwachsenen packt
und mit großen Kinderaugen zeigt,
wie man noch über Wunder staunt.
An diesem Ort, da steht mein Haus,
für mich auf Fels erbaut.
Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin!
Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin.
Wo die Liebe den Hass niederringt,
wo’s kein‘ Neid gibt und keine Gewalt,
wo die Menschen noch Gönner und nicht Herrscher sind,
wo noch Herzen regieren, dort wird mir nie kalt.
Und verfolgte Menschenseelen
jeden Schutz finden, den es braucht.
Ich will nur da zu Hause sein,
wo das Feuer der Liebe raucht.
Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin!
Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin.
Wo noch echte Aufrichtigkeit wohnt,
wo noch Gut über das Schlechte siegt,
wo der Mensch wirklich lebt und sich von Herzen freut,
wo ein glückliches Kind noch in deinen Arm fliegt,
und Vertrauen und Nächstenliebe
keine leeren Worthülsen sind –
komm, träum' mit mir von so einer Welt,
wo wir Menschenbrüder sind.
Nur dort fühl ich mich ganz zu Haus – nur da gehöre ich hin!
Denn da ist meine Insel, auf der ich geborgen bin.
Und willst du das auch, na dann komm einfach mit,
und wir werden noch einmal zum Kind.
Und da ist dann unsere Insel, wo wir geborgen sind.
© Rüdiger Kirsch 2016