Es tut fast nicht mehr weh
Das Jahr am Ende - Eiseszeit.
Am Fenster Kerzenlicht – für dich bereit –
soll Trauer und den Schmerz vertreiben.
Die Wunde wird ganz sicher nie mehr heilen.
Im Traum erscheinst du, und du lachst, und mir wird warm ums’s Herz.
Dein Lachen nimmt mir meinen Kummer, nimmt mir meinen Schmerz.
Ich weiß, irgendwann werden wir uns wiederseh’n,
in einer andren Welt nebeneinander auf neuen Wegen geh’n.
Es tut fast nicht mehr weh, es tut fast nicht mehr weh,
es tut fast nicht mehr weh, mein Kind, wenn ich dich heut‘ in meinen Träumen seh‘.
Kein Klagen, keine Schuld, und kein Verzagen,
im See der Tränen, in dem ich seit Jahren steh‘.
Es tut fast nicht mehr weh.
In deiner Welt gibt es kein Leid,
nur Gutes, keinen Hass und keinen Neid.
Bei dir ist jede Seele gern willkommen,
bei dir ist jedes Herz tief angenommen.
Dort, wo du bist, sitzt niemand mehr und klagt und hält Gericht.
Die Frage, wer hatte die Schuld, sie stellt sich einfach nicht.
Die Frage nach "warum nur du?" verfliegt im warmen Wind.
In deiner Welt gibt es nur die Liebe, dort ist jeder nur ein Kind.
Es tut fast nicht mehr weh, es tut fast nicht mehr weh,
es tut fast nicht mehr weh, mein Kind, wenn ich dich heut‘ in meinen Träumen seh‘.
Kein Klagen, keine Schuld, und kein Verzagen,
im See der Tränen, in dem ich seit Jahren steh‘.
Es tut fast nicht mehr weh.
Was wird, wenn wir uns wiedersehn?
Wirst du mich kennen, wirst du mich versteh‘n?
Wie werden wir uns dort im Licht begegnen?
Wird eine hohe Macht uns diesmal segnen?
Wenn ich an deine Pforte klopfe, stehst du dann schon dort,
und wartest auf mich an deinem himmlischen Ort?
Und Zuversicht lenkt unser Schiffchen durch den Himmelswind,
wenn wir beide wieder vereint sind, mein liebes Kind.
Es tut fast nicht mehr weh, es tut fast nicht mehr weh,
es tut fast nicht mehr weh, mein Kind, wenn ich dich heut‘ in meinen Träumen seh‘.
Kein Klagen, keine Schuld, und kein Verzagen,
im See der Tränen, in dem ich seit Jahren steh‘.
Es tut fast nicht mehr weh.
© Rüdiger Kirsch 09/2016